Ich kann einfach nicht begreifen, weshalb wir uns in Deutschland diesem merkwürdigen Fest beugen.
Echt jetzt.
Hat jemand von uns Deutschen überhaupt einen Schimmer, was da gefeiert wird?
Erfolgreiche Kürbisernte?
Faschingsfrüheröffnung?
Wikipedia sagt dazu:
"Halloween [ˌhæləʊˈiːn], von All Hallows’ Even (Allerheiligenabend), ist ein Fest am Vorabend von Allerheiligen in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November, das ursprünglich vor allem in Irland gefeiert wurde. Der Brauch wurde von irischen Einwanderern ab 1830 in die USA gebracht. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Halloween neben Weihnachten und dem Thanksgiving-Fest zu einer der wichtigsten Feiern in den USA. In den 1990er Jahren wurden Halloween-Bräuche teilweise auch in Europa übernommen. Die Herkunft und die ursprüngliche Bedeutung sind unklar."
Den letzten Satz finde ich klasse: Alle machen mit, aber keiner weiß wobei.
Wir haben ein Fest importiert (aus den USA), was die Amis selbst schon importiert bekamen und irgendwo zwischen den Kontinenten ist der Sinn abhanden gekommen und treibt jetzt im offenen Meer.
Wenn also die Iren bei ihrer Einwanderung 1830 in die USA das Fest mitgebracht haben, dann kamen vielleicht in den 1990ern ein paar amerikanische Einwanderer irischer Abstammung (aEiAs) nach Deutschland? Wahrscheinlich wohnten diese aEiAs ganz in der Nähe von Familie Haribo? Die Haribos luden ihre neuen Nachbarn zum Abendessen ein und wo sie so plauderten, kam ihr Gespräch auf Halloween. Und da hat Herr Haribo dann die Goldbärenohren gespitzt und gedacht: "Möööönsch, da lässt sich doch sicher was draus machen!"
Denn, fragen wir uns doch einfach mal, wer etwas daran verdient.
Die heimische Kürbisindustrie?
Die Vereinigung deutscher Zahnärzte?
Ha! Die echten Gewinner sitzen in den Chefetagen der Süßigkeitenindustrie.
Denn man schickt ja an besagtem Tage seine Kids mit dicken Tüten bestückt durch die Nachbarschaft. Süßigkeiten sammeln. Klar, finden die Kids das toll...
Aber haben Sie sich schon mal angeguckt, was es da an tollen Süßigkeiten zu kaufen gibt?
Schaumküsse mit Lakritzgeschmack, Gummibärchen mit Pfefferfüllung. Nee, is das lecker!
Unsere Nachbarin hat in den letzten Jahren immer säckeweise solcher Leckereien besorgt. Leider kamen keine Kinder vorbei. Nicht einmal die eigenen Enkel. Also haben wir das Zeug am nächsten Tag bekommen.... und entsorgt. Denn obwohl unsere Kinder noch den gammeligsten Weihnachtsmann runterwürgen, bei Schokolakritz haben sie dann doch getreikt.
Das führt vermutlich dazu, dass die genervten Eltern mit ihren enttäuschten Kids in den Supermarkt rennen und Ersatzsüßigkeiten besorgen. Herr Haribo, Frau Nestlé und die ganze Bande verdienen also doppelt!
Ich boykottiere diesen Reimport! Wir machen die Rolladen runter und die Türe nicht auf. Wir stecken die Kids ins Bett. Und dann essen wir unseren Süßkram lieber selber und schauen uns den Lutherfilm an. Denn diese Tradition haben wir aus Deutschland in die ganze Welt importiert: Reformation!
*lach
AntwortenLöschenGut geschrieben!
Ich habe mit Verwandten, die vor 7 Jahren von hier nach L.A. ausgewandert sind auch über Halloween in Deutschland gesprochen. Sie war entsetzt zu hören, was hier daraus gemacht wird. Ensetzt darüber, dass die Polizei im Dauereinsatz ist an solchen Tagen.
In L.A. verkleiden sich die Kids bis 10J. wie unsere Kids an Karneval. Also als Ritter, Prinzessin,Pirat, Fee, Indianer, Maus etc. Erst ab 10J. gehen die Kostüme in die Gruselliga über. Dann gehen die Kinder FREUNDLICH von Haus zu Haus stellen sich vor, sagen aus welchem Haus sie kommen, also einfach ein großes Hallo unter Nachbarn. Sehr gut für Neudazugezogene, die so ihre Nachbarnschaft besser kennenlernen können. Dann gibts Süßigkeiten, Snacks oder Getränke für Groß und Klein und danach zieht man weiter.
Niemand wird beschimpft, nirgends fliegen Eier oder andere Dinge.
Wenn man das dann hört, dann hat man erst recht keine Lust mehr auf so einen doppelten Reimport!
Liebe Grüße
s., die weiterhin lieber Sankt Martin feiern wird, aber die Kids sicher irgendwann an Hallowenn verlieren wird! ;O(